Wir haben Freitag, den 9.10.2020 und es ist 11:15. Ich esse gerade mein Frühstück und sitze noch in meinem Pyjama am Ess- bzw. Schreibtisch…
Meine Traumvorstellung würde etwas anders aussehen. Ich sitze bereits seit 9 Uhr am Morgen am Laptop, davor schon geduscht und gerichtet und im besten Fall auch schon Sport gemacht. Die Wohnung ist ohnehin aufgeräumt und ich habe ein schickes Outfit an…. mein Tag ist perfekt geplant und ich arbeite produktiv am Laptop für ca. 10 Stunden. Nach diesen 10 Stunden schließe ich den Laptop und mache ihn für den restlichen Abend auch nicht mehr auf…
Ja die Realität sieht definitiv anders aus. Deshalb möchte ich heute mit euch über das Thema “Home Office – Fluch oder Segen” sprechen.
Gleich mal vorweg, um etwas klarzustellen: Ich weiß, dass ich sehr privilegiert bin, da ich nur alleine zu Hause bin – kein Mann oder keine Kinder, die mich ablenken könnten! Gerade seit Corona weiß ich, dass es nicht allen so ergangen ist und dass es “Meckern auf hohem Niveau” ist.
ABER nach fast 2 Jahren Home Office muss ich nun einfach mal Klartext sprechen 😉
“Oh wow, wie cool, du kannst von zu Hause arbeiten…” Viel zu oft höre ich den Satz von Freunden und Bekannten… Und ja, eigentlich hört es sich ja auch echt toll an. Gerade am Anfang habe ich auch immer noch gedacht, dass ich es ganz toll finde und ich immer im Home Office arbeiten möchte.
Man kann nebenbei Sachen erledigen und den Haushalt machen, man muss nicht direkt um 8 Uhr fertig geschminkt und geduscht sein und kann es auch mal erst später machen. Es gibt keine festen Arbeitszeiten und ich kann mir den Tag selber einteilen und auch mal zwischendurch eine Runde Spazieren oder Laufen gehen. Ja es kann auch echt toll sein. Und Home Office hat auch definitiv positive Seiten.
Trotz allem haben sich gerade in den letzten Wochen die negativen Aspekte viel mehr heraus kristallisiert….
Es gibt auch gute Tage, wo ich echt richtig was weiter bringe und den Tag zu Hause genieße. Ich liebe unsere kleine Wohnung und habe einen wunderschönen Ausblick von meinem Schreibtisch auf die Karawanken! Jedoch kann es auch mal Tage geben, wo ich nicht mal 5 Punkte auf meiner To-Do Liste schaffe.
Ich verschlafe und starte schon mal total verstreut in den neuen Tag. Meistens setze ich mich dann auch sofort mit dem Kaffee an den Schreibtisch und verlasse diesen bis um die Mittagszeit nicht mehr… Da kann es eben auch mal vorkommen, dass der Postler mich um die Mittagszeit im Pyjama erwischt 😛 ABER dazwischen mache ich noch mindestens 5 Sachen im Haushalt. Ich kann einfach nicht arbeiten, wenn ich noch irgendetwas in der Wohnung zu erledigen habe.
Aus den Augen aus dem Sinn. Würde ich nicht zu Hause arbeiten, würde ich mindestens zwei Stunden pro Tag mehr arbeiten, da ich diese nicht für den Haushalt “verschwende.”
Dann am Nachmittag bekomme ich dann den Stress, dass ich doch nicht alles schaffe, was ich vorhabe. So gegen 17-18 Uhr kommt dann meistens mein Schatz nach Hause und wir kochen. Nachdem ich dann den Tag über nicht so produktiv, wie vorgestellt, war, muss ich dann eben den Abend, den ich eigentlich mit meinem Schatz verbringen wollte, noch für die Arbeit nutzen….Noch dazu muss ich natürlich alles immer her- und wegräumen, da unser Schreibtisch auch zugleich unser Esstisch ist…
Ich hätte einfach nur zu gerne ein kleines Büro, wo ich meine Sachen liegen lassen kann, wo ich morgens um 9 Uhr reinspaziere in einem coolen Outfit und meine To-Do´s abarbeite bis gegen 17-18 Uhr. Anschließend mache ich die Tür mit meinen Arbeitssachen zu und düse ohne offene To-Do´s nach Hause.
Was mir auch wahnsinnig abgeht? Der Austausch mit anderen Menschen. Ich bin ein sehr kommunikativer und offener Mensch und ich liebe es zu quatschen und mich mit anderen auszutauschen.
Für mich würde es einfach nichts Schöneres geben, als ein kleines Büro, das ich mir mit meinen liebsten Kolleginnen teilen kann. Ein schöner Raum, der voller Kreativität nur so sprüht, wo wir gemeinsam mit einem köstlichen Kaffee in den Tag starten. Wir besprechen gemeinsame Projekte, planen die Woche und kreieren gemeinsam neue Ideen, teilen auch die negativen Aspekte des Jobs und können uns einfach austauschen. Zu Mittag wird diskutiert, wo wir unseren Lunch einnehmen, um am Nachmittag für einen Inhouse Workshop ready zu sein.
Die liebe Kerstin von kerstinloves hat letztens auf Instagram eine so schöne Story zum Manifestieren von Träumen erzählt.. man muss es fest machen und niederschreiben. Genau das mache ich heute.
2021 Büro
Wir werden sehen, ob es sich ausgeht! Natürlich ist es auch ein Kostenfaktor, der genau kalkuliert werden muss. Aber ich denke einfach, dass es langfristig auf jeden Fall ein Thema wird! 😉
Eure Bianca
Schreibe einen Kommentar